Ich bin heute zufällig auf diesen Text gestoßen. Aus der Neon vom Juni 2005, die ich bei einem südafrikanischen Freund liegen sah, was an sich schon merkwürdig genug ist:
Vernunft steht auch für: sich etwas versagen. Steht für Realismus statt Traum.Vernunft ist die Abwesenheit von Leidenschaft. Wird unsere Leistung nicht irgendwann schal werden, wenn wir keine Leidenschaft für das empfinden was wir tun? Sollte man Träume nicht trotzdem nähren, auch wenn die Zeit gerade nicht bereit ist für sie? Und wenn die Zeiten draußen so feindselig sind, warum sind wir nicht wehrhafter?
Ganz klar, Anpassung ist gerade vonnöten. Aber genau so nötig ist jetzt ein gewisser Trotz im Herzen, das Anlegen einer inneren Waffenkammer. Das schärfste Schwert, das wir haben, ist unsere Jugend. Und unsere Träume. Seien wir vernünftig nur äußerlich. Denn, das sagte schon Voltaire, in einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist wiederum ein Irrsinn für sich.